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Wenn das Leben zu schnell wird…
Foto: Lisa Haselbach

Wenn das Leben zu schnell wird…

Lesedauer: ca. 1 Min. | Text: Michael Otterbein

Coach Sandra Schoknecht gibt Tipps, wie man mit Stress umgehen kann, und wie man ihn überhaupt erst gar nicht entstehen lässt.

Frau Schoknecht, ist Stress ein modernes Phänomen?

Heute sind Arbeitsintensität und Lebenstempo bei uns oft sehr hoch. Das wird von vielen als Stress empfunden. Für kurze Zeit kann man das gut bewältigen. Aber auf Dauer macht zu viel Stress physisch oder psychisch krank. Wobei individuell ist, wieviel man aushält. Der sogenannte Burnout ist eine seelische Notbremse, wenn es wirklich nicht mehr geht. Bevor es zu spät ist, und es etwa zu einem Herzinfarkt kommt, wird der Mensch stillgelegt.

Was kann ich tun, wenn ich merke, dass mir alles über den Kopf wächst?

Wenn das Leben zu schnell wird, muss man dringend Tempo rausnehmen. Eine erste Hilfe sind Körperübungen. Manchmal reicht es schon, bewusst tief zu atmen, um aus akutem Stress auszusteigen. Das
können Sie überall machen und es kostet nichts. Dann sollten Sie sich Entspannungsinseln in ihr Leben einbauen – zum Beispiel in die Natur gehen, ein heißes Bad nehmen oder Yoga machen. Dabei müssen Sie selbst herausfinden, was Ihnen guttut.

Das kann den Stress mildern, aber was tue ich, um grundsätzlich rauszukommen?

Das zweite ist immer, Bewusstsein zu schaffen – und zwar am besten nicht erst, wenn man krank ist. Schauen Sie hin, wie ihr Tag abläuft, was können Sie weglassen oder zumindest delegieren – und zwar beruflich und privat. Was laden Sie sich selbst auf, was kommt von anderen? Was tun Sie aufgrund von schädlichen Glaubenssätzen? Was ist anerzogen? Am Ende sind ein gutes Selbstwertgefühl und ein klares Bewusstsein, was Ihnen guttut und was nicht, die beste Stressprävention. Dann fällt es auch weniger schwer, manchmal Nein zu sagen.

„Bauen Sie sich Entspannungsinseln in Ihr Leben ein.
Finden Sie heraus, was Ihnen guttut.“  Sandra Schoknecht

Wie komme ich dazu, das alles klar zu erkennen?

Wichtig ist, innezuhalten und sich quasi von außen zu betrachten. Oft ist es sinnvoll, das nicht allein zu tun. Reden Sie mit jemanden, dem Sie vertrauen, zum Beispiel mit einer guten Freundin oder einem Freund. Oder holen Sie sich professionelle Hilfe. Das ist auch eine Aufgabe, die wir Coaches übernehmen.

Das Interview führte Michael Otterbein.

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