Unsere Welt hat sich verändert. Die Kids sind vielen Einflüssen und Alltagsproblemen ausgesetzt. Oft sind Hilflosigkeit, Wut und Trauer die Folge. Dave Cybis zeigt mit seinen Trainingseinheiten wie Groß und Klein damit umgehen können.
Diese Schimpfworte, Zweifeln an den eigenen Fähigkeiten, Probleme in der Familie, Frustration im Unterricht, mangelnde soziale Kontakte, Sprachbarrieren. Die Liste der Alltagsherausforderungen der meisten Kinder ist lang. Und doch gibt es einen gemeinsamen Nenner: Sie fühlen sich überfordert, finden keinen Ausweg aus Verhaltensmustern.
"Fehler sind wichtig", erklärt Sozialpädagoge Dave Cybis, der zusätzlich auch als Familienhelfer und Anti-Gewalttrainer aktiv ist. "Nur wer Fehler macht, erkennt, dass andere Lösungen nötig sind. Und ich helfe dabei, diese zu finden." Schon seit mehreren Jahren ist er an Schulen im Vest im Einsatz. Wichtig ist ihm, dass sowohl Schüler als auch Lehrer in seine Trainingseinheiten eingebunden werden. Denn ohne eine gute Bindung klappt der Schulalltag seiner Erfahrung nach nicht. Es gibt Angebote für beide Gruppen gemeinsam, Einheiten für Lehrer und Trainingsstunden nur für die Kids. Eine Patentlösung gibt es dabei nie.
"Zum einen braucht es Zeit, das Lernen ist immer ein Prozess. Mathe lernt man auch nicht an einem Tag. Und zum anderen ist es wichtig, Lösungen mit den Kindern und Jugendlichen zu entwickeln, die für sie persönlich hilfreich sind." In Übungen, Gesprächen und Rollenspielen werden die Teilnehmenden vor verschiedene Aufgaben gestellt, oft auch bewusst frustriert. Nun gilt es, Strategien abseits des bisher üblichen Verhaltens zu finden. "Beispielsweise hilft es manchmal, bei einer Beleidigung zu lachen oder sich beim Gegenüber zu bedanken. Damit ist oft schon die Brisanz raus", erzählt der Trainer.
Plötzlich ziehen "Alpha-Tiere" Mitschüler zu Rate, introvertierte Kids kommen aus sich heraus. Aktuell trainiert Dave Cybis an der Willy-Brandt-Gesamtschule eine Gruppe bestehend nur aus Jungen verschiedener Herkunft. Alle aufgewachsen mit unterschiedlichen Kulturen und verschiedenen Sprachen. "Hier strukturiere ich den sprachlichen Anteil um, baue mehr aktive Parts ein", erklärt Dave Cybis. "Aber es hat auch ganz viel Positives, weil die Jungs gegenseitig dolmetschen. Sie helfen mir und sich einander zu verstehen. Jede Gruppe ist ein Beispiel dafür, dass Menschen nicht alle nach Schema X funktionieren, jeder Mensch andere Grenzen hat."
Noch bis nach Ostern wird er mit den Jungs weiter trainieren. Und auch danach ist der Sozialpädagoge weiter im Vest tätig.
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