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Erinnerungen lebendig halten
Foto: Arne Pöhnert

Erinnerungen lebendig halten

Lesedauer: ca. 2 Min. | Text: Katja Engelstadt

„Tot ist nur derjenige, an den man sich nicht mehr erinnert“. Dieser Gedanke hat in Marl Gestalt in Form eines Gedenkortes angenommen. Auf dem Hof Leineweber bleiben Geschichten und Geschichte lebendig.

Inmitten einer idyllischen Kulisse aus Feldern, hohen Bäumen und einer alten Marienstatue haben die Frentroper Schützen einen Ort der Erinnerung geschaffen. Ein Holzhäuschen, das sich in die friedliche und heimelige Umgebung nahtlos einfügt. Auf zwei der drei darin befindlichen Holzsäulen sind silberne Namensplaketten angebracht. Namen, die für die Geschichte der Schützen und für – durchaus auch amüsante – Geschichten mitten aus dem Leben stehen. „Wir wollten an all unsere verstorbenen Mitglieder erinnern“, erklärt Schützenbruder Christoph Winkel. „Und zwar dauerhaft. Wir wollen Erinnerungen schaffen, Gespräche über die Verstorbenen anregen. Irgendjemand weiß immer was zu diesen Menschen zu erzählen, so bleiben Traditionen und Vergangenes unter uns lebendig.“

Vereinskollege Werner Wiebringhaus ergänzt: „Nur so können Geschichten weitergegeben werden, indem man sie aufschreibt und erzählt. Was von Generation zu Generation erzählt wird, bleibt beständig.“ Im Frühjahr dieses Jahres wurde der Gedenkort feierlich eingeweiht. Nicht nur die Schützen traten in Festgarnitur dazu an, auch geistlicher Beistand war vor Ort. Das Häuschen mit den schönen Erinnerungen wurde nämlich auch standesgemäß mit Weihwasser eingesegnet.

BZ: Gedenkstätte der Frentroper Schützen am 05.11.2024

Foto: Arne Pöhnert
mail@arnepoehnert.de
0178/1866645
Werner Wiebringhaus bringt die Plaketten
der Erinnerung an verstorbene Schützen an. Foto: Arne Pöhnert

Modernes integrieren

Nicht jeder Spaziergänger und Besucher kennt aber Hintergründe zu all den Namen. Moderne Technik ist hier das Medium. „Es gibt QR-Codes. So können unsere ausführlichen und mit viel Herzblut geschriebenen Nachrufe abgerufen werden“, so Winkel. Eine kleine Einführung über die Idee und die Hintergründe dieses besonderen Ortes gibt es außerdem. Dass diese Gedenkstätte nicht nur ein Ort für die Frentroper Schützen ist, weiß der Vorsitzende Stefan Rüter definitiv. „Es melden sich auch Fahrradgruppen bei uns, die unseren Erinnerungsort zufällig entdeckt haben und uns positives Feedback dazu geben.“

Pflege sicherstellen

Dass die Idee vor Ort umgesetzt werden konnte, verdanken die Schützen ihren treuen Vereinsmitgliedern Kati und Herrmann Leineweber, die sofort bereit waren, auf ihrem Hof den Platz neben der Mutter Gottes Statue am Eingangsbereich zur Verfügung zu stellen. Auch die Pflege der Erinnerungsstätte übernehmen sie mit ihren Kindern Franzi und Julius. Wenn Ideen, Herzblut und Engagement aufeinandertreffen, dann wird Geschichte in Marl lebendig.

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